KLINGENDES WELTALL

Ein optisch – musikalisches Kunstwerk mit wissenschaftlichem Rahmen

Die Veranstaltung beginnt mit einem Einführungsvortrag von Dr. Andreas Segerer von der Volkssternwarte Regensburg über die Entstehung des Alls, Galaxien, Sternentod, Sternengeburt, Planeten und Kometen.

Anschließend werden Bilder aus dem All auf große Leinwand projiziert. Dazu spielt das Duo „Canto di Cosmo“ eine eigens dafür komponierte Musik mit vielen ungewöhnlichen und selbstgebauten Instrumenten.

Die Zusammenarbeit zwischen Volkssternwarte und Musikerduo „Canto di Cosmo“ entstand 2005.

Anlass war das 100-jährige Jubiläum der Errichtung der Sternwarte am Ägidienplatz in Regensburg.

Musik und Weltall – eine sinnliche Reise ins Universum

Im Duo „Canto di Cosmo“ fusionieren Heinz Grobmeier und Helmut C. Kaiser kongenial, denn beide verbindet die Liebe zur Klangvielfalt. Im Laufe ihrer langjährigen Bühnentätigkeit lag es den beiden Musikern immer besonders am Herzen neue musikalische Herausforderungen meistern zu dürfen. Beide beschäftigen sich intensiv mit den vielfältigen Musizierpraktiken rund um den Globus und beide erfinden oder bauen unterschiedlichste Musikinstrumente – oft nur für einen themenbezogenen Auftritt, wie etwa Luft, Wasser, Welle, Glas, Plastik, Röhre, Holz, Metall, Glas oder auch Liebe, Tod, Engel, Abstraktion, Science-Fiction.

Ihr musikalisches Spektrum ist weit gefächert: Mittelalter, Renaissance, Weltmusik, Bordunmusik, Klezmer, Minimalmusik, Avantgarde, Meditationsmusik.

Heinz Grobmeier: Saxophon, Okarina, Pocket-Clarinet, Gotisches Hackbrett, Stierhorn, Bassklarinette

Helmut C. Kaiser: Monochord, Sonnengong, Steel-Drum, Kalimba, Space-Drum, Maultrommel,

Berimbau, Angklung

Klingendes Weltall – Sinnlichkeit und Wissenschaft

Auf der Suche nach Verschmelzung von Kunst und Wissenschaft entwickelte die Sternwarte Regensburg mit dem Musikerduo „Canto di Cosmo“ das Projekt „Klingendes Weltall“.

Es geht darum, die Schönheit und vielfältigen Formen der zahlreichen Himmelsobjekte – losgelöst von der naturwissenschaftlichen Strenge – durch Töne und Klänge zu erschließen.

Moderne Großteleskope wie HUBBLE, VLT, SPITZER und viele andere haben unsere Vorstellungen vom Universum in den letzten 20 Jahren revolutioniert.

Das „Nebenprodukt“ der Erforschung des Alls sind spektakuläre, atemberaubende Bilder von Himmelskörpern, wie sie zuvor noch nie zu sehen waren. Das Erscheinungsbild und die Eigenschaften dieser Objekte sind das Produkt vielfältiger physikalischer, chemischer oder geologischer Entwicklungsprozesse und Wechselwirkungen auf der Grundlage der Naturgesetze.

Zum Beispiel werden die prächtigen Muster der Saturnringe durch Wellenphänomene hervorgerufen, die durch Gezeitenwechselwirkung mit den zahlreichen Saturnmonden und Ringpartikeln selbst hervorgerufen werden können. Ähnliches gilt für die Spiralarme von Galaxien, für die bizarren Landschaften kosmischer Sternenentstehungsgebiete und viele andere Objekte.

Die Musiker von „Canto di Cosmo“ haben auf der Basis der mathematisch-physikalischen Formen und Eigenschaften die gezeigten Himmelskörper musikalisch zum Leben erweckt.

Sie werden so als Klangmuster erfahrbar und fühlbar.

Das natürliche Bühnenbild

Das natürliche Bühnenbild ist der Kosmos mit seinen faszinierenden Himmelskörpern. Thematisiert wird die Reise in die entferntesten Regionen des Universums bis zur Erde, genauer gesagt: dem Zielort Regensburg, wo das Projekt entstanden ist.

Wegen der unendlich großen Lichtgeschwindigkeit ist ein Blick in die Tiefen des Alls gleichzeitig auch ein Blick in die Tiefen der Vergangenheit. Je weiter ein Objekt von uns entfernt ist, umso länger hat das Licht bis zu uns gebraucht, und in einem umso jüngeren Zustand seiner Existenz sehen wir das Objekt. Zum Beispiel ist die bekannte Andromedagalaxie M31 etwa 2,5 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und wir sehen sie so, wie sie vor 2,5 Millionen Jahren ausgesehen hat – zu einer Zeit, da unsere fernen Vorfahren in der afrikanischen Savanne lebten. Wie sie heute aussieht, werden wir erst in 31 Millionen Jahren erfahren.

Gedanken von „Canto di Cosmo“ zum Projekt

Musik zu Bildern aus dem All. Diese faszinierenden Aufnahmen von Galaxien, Milchstrassen, Sternengeburt, Sternentod, Kometen und Planeten beeindrucken und inspirieren besonders.

So entstanden für das Projekt auch neue Instrumente, wie Space-Drum und Slide-Glas.

Die Vielfalt der Bilder mit ihren unglaublich schönen Details regten uns Musiker zu den abenteuerlichsten Instrumentenkombinationen an. Die von uns konzipierte Musik entwickelt sich von Aufführung zu Aufführung weiter, vor allem deshalb, weil wir Musiker während der Live-Projektion auf große Leinwand immer wieder noch nicht gesehene Details entdecken und dadurch zu neuen Interpretationen der Bilder inspiriert werden.

Diese „Eintauchen“ in die Weite des Alls löst bei jedem Anwesenden das Bedürfnis aus, nach der Aufführung über das Gesehene und Gehörte zu philosophieren, oder einfach, sich Gedanken über unsere kleine irdische Existenz zu machen.

Es scheint so, als ob das „Klingende Weltall“ jeden einzelnen in seiner Sichtweise auf das große Ganze bereichert.

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